Mit dem drohenden Verlust ihres Arbeitsplatzes gehen Arbeitnehmer ganz unterschiedlich um. Eine gute Transferberatung zeichnet sich deshalb durch vier Bausteine aus.
Je nach Persönlichkeit und Lebenssituation bringen Beschäftigte, die in eine Transfergesellschaft einmünden, unterschiedliche Voraussetzungen mit. Ein großer Teil der Beschäftigten erlebt den Verlust des Arbeitsplatzes als „Entlassungsschock“ und große psychosoziale Belastung, andere richten ihren Blick bereits auf die Zukunft und suchen direkt nach einem möglichen neuen Arbeitsplatz. Vor diesem Hintergrund haben die G.I.B. – Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung und das Bochumer Helex Institut gemeinsam mit zahlreichen Organisationen und Unternehmen, darunter auch die PETRAM, das Leitbild „Gute Transferberatung“ entwickelt.
Neben der Beratungskompetenz von Transferberaterinnen und -beratern kommt es danach maßgeblich auf die Flexibilität an: „Transferberatung muss sich flexibel auf die jeweilige persönliche Situation der Teilnehmer einstellen. Entsprechend der arbeitsmarktpolitisch notwendigen Individualisierung des Beratungsangebots gewährleistet sie besondere Sorgfalt und Professionalität bei der Auftragsklärung mit den Transferteilnehmenden sowie bei der Gestaltung der Arbeitsbeziehung und des Beratungs- und Qualifizierungsprozesses in der Transfergesellschaft“, heißt es in dem Leitbild.
Vier Arbeitsfelder stehen im Fokus:
- Emotionale Befähigung. Viele Transferbeschäftigte benötigen neben der fachlichen, arbeitsmarktpolitischen Begleitung eine sozialpsychologische Unterstützung. Die Klärung der lebensweltlichen Situation und Perspektiven der Beschäftigten ist – neben den beruflichen Aspekten – von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Beratung.
- Arbeitsmarktliche Befähigung. Die Transferberatung unterstützt die Beschäftigten in der Phase nach dem Arbeitsplatzverlust und in der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist kein Garant für eine neue Beschäftigung, sondern zielt auf die nachhaltige Stärkung der individuellen arbeitsmarktlichen Handlungsfähigkeit der Transferteilnehmer.
- Qualifizierung. Weiterbildungsentscheidungen im Transfer werden grundsätzlich im Rahmen eines intensiv geführten Beratungsprozesses getroffen. Dieser sollte die Lebensumstände, Berufserfahrung, Weiterbildungsfähigkeit und individuelle Präferenzen der Beschäftigten berücksichtigen sowie auf eine nachhaltige und arbeitsmarktlich zweckmäßige Kompetenzentwicklung zielen.
- Unterstützung bei der Stellensuche. Die Unterstützung bei der Stellensuche umfasst die Suche nach offenen Stellen und den Bewerbungsprozess. Sie zielt auf eine individuelle Bewerbungsstrategie zur Aufnahme einer nachhaltigen Beschäftigung, die engmaschige Begleitung und das passgenaue Training der Transferbeschäftigten.
Hier geht es zum Download „Leitbild Gute Transferberatung“ (pdf, 740 KB).