Interview

„HR-Transformation ermöglicht Freude an der Gestaltung des Wandels“

Die Arbeitswelt in Unternehmen verändert sich permanent. Dipl.-Betriebswirt Heinrich König, Inhaber der PETRAM, über die neuen Herausforderungen für Unternehmen – und welche Rolle HR-Transformation spielen kann.

Heinrich König

Welches sind aktuell die wesentlichen Treiber für die Veränderung der Arbeitswelt?
Heinrich König: Die Liste ist lang. Sie reicht vom demografischen Wandel über die Automatisierung und zunehmende Digitalisierung – Stichwort Industrie 4.0 – bis hin zum Fachkräftemangel. Aber auch Bildung und Migration sind zählen dazu. Das alles erfordert eine hohe Veränderungsbereitschaft von Unternehmen und ihren Mitarbeitern. Betroffen sind aber nicht nur die Unternehmen und deren Belegschaft, sondern auch die zuständigen Sozialpartner, Gewerkschaften oder Verbände.

Herausforderung oder Chance: Wie müssen Unternehmen und Mitarbeiter jetzt reagieren?
Heinrich König: Durch die Veränderungen in der Arbeitswelt entstehen viele Gestaltungsspielräume, die erfordern, dass neuartige Rahmenbedingungen im Personalmanagement der Unternehmen geschaffen werden. Das muss man jetzt angehen.

Bei Mitarbeitern führen Veränderungen zu vielen Ängsten oder Befürchtungen. Welche Erfahrungen machen Sie da?
Heinrich König: Tatsächlich entwertet der dynamische Wandel vielfach bisherige Qualifikationen und berufliche Erfahrungen. Mitarbeiter machen sich Sorgen um einen Jobverlust, um Einkommenseinbußen, um den Verlust des sozialen Ansehens, notwendige Ortswechsel, darüber, neuen und höheren Qualifizierungsanforderungen nicht gewachsen zu sein. Wenn diesen Gefühlen und Ängsten keine konstruktiven Ansätze entgegengesetzt werden, so ergeben sich daraus nahezu unweigerlich Blockaden bei den Beschäftigten, eine Erhöhung des Krankenstandes, Leistungsverweigerungen bis zum Boykott und Schädigungen des Unternehmensrufes.

Wo setzt die PETRAM hier mit ihrem Angebot „HR-Transformation“?
Heinrich König: Um erfolgreich diese unaufhaltsamen dynamischen Prozesse als Unternehmen mitvollziehen zu können, sind präventive langfristige Regelungen z.B. in Form von Betriebsvereinbarungen unerlässlich. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit allen Beteiligten eine Atmosphäre positiver Veränderungsbereitschaft zu schaffen. Dass sich die Mitarbeiter frei von Ängsten und Stigmatisierungen fühlen können und Freude an der Gestaltung des Wandels haben.

Was sind die wichtigsten Effekte?
Heinrich König: Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann sehen die Mitarbeiter vorrangig die Chancen und Möglichkeiten der neuen Arbeitswelt. Dazu gehören die Übernahme höherwertiger Aufgaben, die Verbesserung des Einkommensniveaus und des sozialen Status sowie die Sicherung der Beschäftigung. Das Thema Qualifizierung verliert meist schnell seinen Schrecken: Mitarbeiter nehmen die neuen Themen als realistische Aufgabe wahr und stürzen sich dann auch mit Feuereifer darauf.