Story

Alles auf Anfang: Veränderungsbereitschaft zahlt sich aus

Vom Konzern in ein kleines Unternehmen, Berufs- und Privatleben endlich vereint: Christian S. startete mit Anfang 50 neu durch.

Als Christian S.´s Konzern bekanntgibt, seine Produktion im Zuge der Neuausrichtung zu beenden, verlieren mehr als 100 Mitarbeiter ihren Job. Einer davon ist der 52-jährige Chemieingenieur. Fast 30 Jahre arbeitete er in dem Konzern – der Firmenname wechselte in dieser Zeit drei Mal…13 Jahre arbeitete Christian S. in der chemischen Produktion und anschließend 14 weitere Jahre im Controlling, bildete sich bei der IHK weiter zum technischen Betriebswirt, hatte sein privates Umfeld in seinem weiter entfernten Heimatort, seine Zweitwohnung nahe der Firma. Was tut man nicht alles für einen Job, der Freude macht, Zukunftsaussichten bietet und gute Bedingungen für Entwicklung und Wachstum verspricht? „Veränderungsbereitschaft für mich selbst und im Sinne meiner Firma, das war wichtig!“ Die Nachricht der Schließung erreichte ihn im Urlaub. Er zog Bilanz. Mit 50 sollte sein Berufsleben nicht enden. Er hatte den Job geliebt. Vorbei. Und jetzt die Möglichkeit, vielleicht sogar Beruf und Privatleben an einem Ort zu vereinen. Vier seiner Kollegen nutzten die berufliche Neuorientierung und planten den Schritt in die Selbständigkeit, andere wechselten in verschiedene Filialen. 

Für Christian S. war das keine Option. Er schloss ab mit dem Gestern und sah Licht am Ende des Tunnels.

Gemeinsam mit PETRAM wurde eine Transfergesellschaft gegründet. Dorthin wechselten 25 Mitarbeiter. Wichtig für alle war unter anderem, nicht arbeitslos, sondern arbeitssuchend zu sein. In einem dreimonatigen Kurs ließ Christian S. sich bei der IHK zum Bilanzbuchhalter ausbilden. Die Kosten dafür übernahmen anteilig Transfergesellschaft und die Agentur für Arbeit. Recruiting, Profiling, Bewerbungstraining, Einzelgespräche, Gruppentermine, Stellenrecherche, Teamarbeit – das gesamte Portfolio der Profis kam ihnen zugute. Man stützte sich gegenseitig, alle Beteiligten konnten sich auf eine faire, offene und ehrliche Zusammenarbeit verlassen.

„Neue Ideen kommen nicht von selbst, sie werden herausgefordert. Wir orientieren uns daran, was für den Einzelnen in Zukunft wichtig ist. Dabei begleiten wir den Prozess von der Idee bis zur Umsetzung, entwickeln gemeinsame Ziele und Schritte. Das klappt sehr gut; denn es ist immer die Art und Weise, wie eine Krise bewältigt wird. Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Fairness – das sind für mich wichtige Anhaltspunkte meiner Arbeit“, fasst die PETRAM-Beraterin von der Transfergesellschaft ihr Engagement zusammen. 

Christian S. nickt bestätigend. Sein heimlicher Wunsch erfüllte sich: Nahe seiner Wohnstätte bekam er über PETRAM eine gesunde kleine Firma genannt, bei der er sich mit frischem Elan und erfolgreich absolviertem Coaching für eine Stelle im Controlling und Rechnungswesen bewarb. 35 Mitarbeiter sind es – und einer davon ist er.